Leitfaden zum Onboarding von verbundenen Konten für Finanzkonten für Plattformen

Wenn eine Connect-Plattform Finanzkonten für Plattformen nutzt, um ihren verbundenen Konten Finanzdienstleistungen anzubieten, muss beim Onboarding der Konten auch auf Betrugsprävention und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften geachtet werden. So müssen zum Beispiel Finanzdienstleister die Verfahren zu Kundendatenerfassung und -verifizierung anwenden, d. h. KYC (englisch, Know Your Customer) und KYB (englisch, Know Your Business). In diesem Leitfaden wird erklärt, wie Sie das Onboarding für Finanzkonten für Plattformen für Ihre verbundenen Konten umsetzen.

KYC- und KYB-Onboarding

Bevor Sie Ihre integrierten Finanzfunktionen starten, implementieren Sie einen Onboarding-Ablauf, der die erforderlichen KYC- und KYB-Informationen von Ihren verbundenen Konten erfasst. Das US Treasury Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) legt die rechtlichen Anforderungen für die Sorgfaltsprüfung von Kundinnen/Kunden fest und setzt diese durch. Jedes Finanzinstitut und jeder Partner kann diese um zusätzliche Anforderungen ergänzen.

Beim Onboarding verbundener Konten für Finanzkonten für Plattformen stellt Stripe Ihrer Plattform nur die Compliance-Anforderungen des Kerngeschäfts vor. Ihre Plattform muss die erforderlichen KYC- und KYB-Informationen während des Onboardings erfassen und an Stripe weitergeben. Der Ablauf hängt davon ab,welche Art von Onboarding Sie implementieren. Stripe führt Prüfungen durch, um festzustellen, ob die verbundenen Konten die KYC- und KYB-Anforderungen erfüllen, und weist auf potenzielle Geldwäsche- oder Betrugsrisiken hin. Diese Prüfungen umfassen Folgendes:

• Verifizierung von behördlich ausgestellten Ausweisdokumenten mithilfe öffentlicher und privater Datenbanken
• Überprüfung und Vergleich von Anwendungsinformationen anhand von Datenbanken bekannter betrügerischer Akteure und Krimineller (wie bekannte Terroristen und Geldwäscher)
• Adressen validieren
• Überprüfen, ob ein Antrag von einem registrierten Unternehmen mit den entsprechenden Lizenzen stammt

Von Ihren verbundenen Konten erforderliche Informationen

Um ein Finanzkonto für ein verbundenes Konto zu eröffnen, müssen Sie Informationen sammeln, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Folgendes:

• Firmenname
• Typ der juristischen Person
• Steueridentifikationsnummer
• Händlerkategorie-Codes (MCC)
• Firmenname
• Unternehmensanschrift
• Informationen über Unternehmensinhaber/innen, einschließlich:
  • IdNr
  • Geburtsdatum
  • Titel
  • Eigentumsanteil in Prozent

Informationen zu den vollständigen Anforderungen für die Eröffnung eines Finanzkontos, das mit einem verbundenen Konto verknüpft ist, können Sie unter Erforderliche Verifizierungsinformationen einsehen.

Möglichkeiten zum Onboarding verbundener Konten in Finanzkonten für Plattformen

Sie können Ihre verbundenen Konten in Connect- und Finanzkonten für Plattformen integrieren. Nutzen Sie dafür das von Stripe gehostete, eingebetteteoder API Onboarding.

Vorteile des von Stripe gehosteten Onboardings:

• Sie müssen keine anpassbare Onboarding-Nutzeroberfläche entwerfen oder erstellen. Stripe bietet ein anpassbares Webformular, das die erforderlichen Identitätsinformationen von Ihren verbundenen Konten erfasst.
• Das von Stripe gehostete Onboarding passt die Eingabefelder dynamisch an die Funktionen des Kontos, die Produktnutzung, das Land und den Unternehmenstyp an.
• Sie können das von Stripe gehostete Onboarding verwenden, wenn Sie Unterstützung für mobile Browser, Barrierefreiheit und Lokalisierung benötigen.
• Das von Stripe gehostete Onboarding ermöglicht es Ihnen, alle derzeit erforderlichen Informationen automatisch im Voraus oder inkrementell zu erfassen, je nachdem, was benötigt wird (siehe Onboarding-Abläufe). Um Finanzkonten für Plattformprodukte verwenden zu können, müssen verbundene Konten alle Informationen zur Erfüllung der KYC-Anforderungen im Voraus bereitstellen.

Vorteile des eingebetteten Onboardings:

• Eine anpassbare Onboarding-Nutzeroberfläche mit eingeschränktem Stripe-Branding. Sie ähnelt dem von Stripe gehosteten Onboarding, aber Ihre verbundenen Konten interagieren mit der eingebetteten Komponente, ohne Ihre Anwendung zu verlassen.
• Wie beim von Stripe gehosteten Onboarding erhalten Sie einen angepassten integrierten Onboarding-Ablauf ohne die Komplexität und den Pflegeaufwand, die mit der Aktualisierung Ihrer Onboarding-Integration bei sich ändernden Compliance-Anforderungen verbunden sind.

Zu den Vorteilen des API-Onboarding (nutzerdefiniertes Onboarding) gehören:

• Sie haben die volle Kontrolle über die Nutzeroberfläche und den Ablauf beim Onboarding.
• Sie müssen verbundene Kontoinhaber/innen nicht auf eine von Stripe gehostete, externe Seite weiterleiten.
• Sie können den Informationserfassungsfluss für Ihre verbundenen Konten gestalten.

Mit sich ändernden Anforderungen Schritt halten

Sich ändernde Anforderungen können die Erfassung zusätzlicher Informationen von verbundenen Konten notwendig machen. Während gehostetes Onboarding dynamisch aktualisiert wird, um neue Anforderungen zu berücksichtigen, müssen Plattformen, die API-Onboarding verwenden, ihre Nutzeroberfläche aktualisieren und diese Informationen erfassen. Wenn verbunden Konten bereits ein gehostetes Onboarding durchlaufen haben und sich die Anforderungen ändern, können Sie diesen den Link zum gehosteten Onboarding weiterleiten. Wenn diese den Link anklicken, werden sie dazu aufgefordert, die neuen erforderlichen Informationen bereitzustellen. Neue Anforderungen für Konten können Sie mithilfe der Methoden abrufen, die im Leitfaden Erforderliche Verifizierungsinformationen beschrieben sind.

Sie können auch eine Kombination aus gehostetem und API-Onboarding verwenden. Wenn Sie sich für gehostetes Onboarding entscheiden, aber bereits einige Informationen aus einer anderen Quelle erfasst haben, können Sie diese über das Identitätsverifizierungsverfahren an Stripe übergeben und die Seite für das gehostete Onboarding vorab mit den angegebenen Informationen ausfüllen. In diesem Fall können die verbundenen Konten die Informationen in der von Stripe gehosteten Benutzeroberfläche ändern oder verifizieren.

Tipps für das Onboarding

Beachten Sie die folgenden Tipps, um sicherzustellen, dass das Onboarding erfolgreich ist und die Konversion für Ihr Produkt in Finanzkonten für Plattformen zu steigern:

• Erwägen Sie, mit dem Onboarding von verbundenen Konten auf die Funktion treasury zu beginnen, auch wenn Sie erst später ein Finanzkonto erstellen möchten. Wenn Sie beschließen, das Onboarding für Finanzkonten für Plattformen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, sollten Sie beim Onboarding deutlich darauf hinweisen, dass eventuell zusätzliche Informationen erforderlich sein werden, damit das Produkt in vollem Umfang genutzt werden kann.

• Wenn Sie bereits über eine Connect-Integration verfügen oder auf andere Weise identifizierende Informationen von Ihren verbundene Konten erfasst haben, können Sie Daten, die Ihnen bereits vorliegen, über die API übermitteln. Dadurch reduziert sich die Informationsmenge, die verbundene Konten über gehostetes Onboarding bereitstellen müssen.

• Geben Sie für ausgestellte Karten den Anwendungsfall der Karte an, damit die Karteninhaber/innen die Funktionsweise verstehen.

• Wenn ein verbundenes Konto sein Unternehmen gerade erst gegründet hat, ist ihre TIN möglicherweise noch nicht in der IRS-Datenbank eingetragen. In diesem Fall kann es sein, dass ihre TIN bis zur Aktualisierung der IRS-Datenbank nicht verifiziert ist. Das Konto kann weiterhin verwendet werden und Stripe versucht regelmäßig, die TIN erneut zu verifizieren.

• Mit dem gehosteten Onboarding können Sie Ihre Integration testen. Wenn Sie mehr Anpassungen wünschen, können Sie zum benutzerdefinierten Onboarding wechseln.

• Führen Sie das Onboarding nur für verbundene Konten durch, die von Stripe und Finanzkonten für Plattformen unterstützt werden können. Überprüfen Sie die Anforderungen an Finanzkonten für Plattformen, um zu sehen, ob wir das Konto unterstützen können, und befolgen Sie die Richtlinien zur Vermarktung von Finanzkonten für Plattformen an Nutzer/innen.

• Durch das Anbieten von Onboarding-Anreizen, wie z. B. einem kostenlosen Abonnementzeitraum oder Anreizfinanzierungen, können Sie die Aktivierung und Kundenbindung verbessern.