Kartenbeobachtungsprogramme für angefochtene Zahlungen und Betrug
Erfahren Sie mehr zu den Überwachungsprogrammen der Kartennetzwerke und was Sie tun müssen, wenn Sie in eines aufgenommen werden.
Im Rahmen Ihrer finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kartennetzwerken müssen Sie Zahlungsanfechtungen (auch Rückbuchungen genannt) und Betrug auf einem akzeptablen Niveau halten. Wenn diese die von den einzelnen Netzwerken vorgegebenen Schwellenwerte überschreiten (zum Beispiel Visa oder Mastercard), werden Sie vom Netzwerk in eines seiner Überwachungsprogramme aufgenommen. Als Teil eines Programms können Ihnen monatliche Geldstrafen und zusätzliche Gebühren entstehen, bis Sie Ihre Anfechtungs- oder Betrugsquote nachhaltig gesenkt haben.
Stripe kann Sie bei der Erstellung eines Sanierungskonzepts unterstützen, um die Anfechtungs- und Betrugsraten für Ihr Konto zu reduzieren. Wir stehen außerdem mit den Netzwerken in direkter Verbindung und geben monatlich Informationen an Sie weiter. Laden Sie für den Einstieg unsere Vorlage für ein Sanierungskonzept herunter.
Obwohl Überwachungsprogramme vergleichsweise selten sind, sollten Sie sie ernst nehmen. Wenn Sie in ein solches Programm aufgenommen werden, müssen Sie sofort Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern. Sollten Sie es nicht schaffen, die vorgegebenen Programmanforderungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums einzuhalten, können die Kartennetzwerke die Abwicklung zukünftiger Zahlungen an Sie verweigern. Dies kann die Möglichkeit, Kreditkartenzahlungen zu akzeptieren, gefährden.
Notiz
Auf dieser Seite erhalten Stripe-Nutzer/innen lediglich allgemeine Informationen zu den Überwachungsprogrammen der Kartennetzwerke. Es handelt sich nicht um einen vollumfänglichen Leitfaden. Vollständige und aktuelle Informationen zu Überwachungsprogrammen finden Sie in der Dokumentation der jeweiligen Netzwerke.
Anfechtungen und Rückbuchungen verstehen
Überwachungsprogramme sehen Zahlungsanfechtungen oder Rückbuchungen als solche an, wenn Gelder, unabhängig vom Grund, aufgrund einer angefochtenen Zahlung von einem Konto abgezogen werden. Die Begriffe „Zahlungsanfechtung“ und „Rückbuchung“ können synonym verwendet werden. Das Überwachungsprogramm von Visa spricht gewöhnlich von Zahlungsanfechtungen, wohingegen sich Mastercard und AusPayNet auf Rückbuchungen beziehen.
Überwachungsprogramme berücksichtigen bei der Ermittlung von Zahlungsanfechtungen keine Rückerstattungen. Wenn Sie mindestens 10 Tage vor einer Anfechtung eine vollständige Rückerstattung veranlasst haben, bitten wir Sie möglicherweise darum, die Anfechtung aus dem Konto entfernen zu lassen. Es kann nämlich vorkommen, dass Aussteller Rückerstattungen übersehen und die Zahlung irrtümlicherweise anfechten. Dies kommt jedoch nur selten vor.
In ähnlicher Weise berücksichtigen Überwachungsprogramme niemals den Ausgang von Anfechtungen. Andernfalls müssten sie monatelang auf das Ergebnis jeder einzelnen Zahlungsanfechtung warten, bevor sie diese in ihre Berechnungen einbeziehen kann. Außerdem sind die Programme mehr daran interessiert, wie Sie Zahlungsanfechtungen erfolgreich verhindern, als daran, ob Sie diese gewinnen.
Einige Zahlungsanfechtungen, für die Sie keine Haftung haben, werden nicht in Ihrem Dashboard oder in Ihren API-Antworten angezeigt, da Stripe die Abwicklung für Sie übernimmt. Sie werden nicht auf Ihre Zahlungsanfechtungs- oder Betrugsquoten bei Stripe angerechnet und werden Ihnen auch nicht in Rechnung gestellt. Überwachungsprogramme beziehen diese jedoch in ihre Berechnungen ein. In Folge kann es zu einer Abweichung Ihrer Daten und den Anfechtungsquoten kommen, die die Netzwerke für Sie berechnen, insbesondere wenn Sie viele Rückerstattungen vornehmen. Beispiel:
- Sie haben die Zahlung zurückerstattet, bevor die Kundin/der Kunde die Anfechtung eingereicht hat.
- Die Anfechtung dupliziert eine zuvor beigelegte Anfechtung.
- Das Kartennetzwerk hat die Anfechtung fälschlicherweise erstellt oder bearbeitet.
Manchmal stimmen die von den Kartennetzwerken an Stripe gemeldeten Daten nicht mit den Daten in Ihrem Dashboard überein. Gründe hierfür können Unstimmigkeiten oder Formatierungsprobleme in Ihren Zahlungsbeschreibungen in der Abrechnung sein sowie mehrere Händler-IDs oder doppelte Zahlungen. Wenn Stripe Ihre Händler-ID während eines laufenden Monats aktualisiert, kann sich dies auf Ihre Mastercard-Daten auswirken. Wenn Sie glauben, dass ein Kartennetzwerk einen Berechnungsfehler gemacht hat, wenden Sie sich an den Stripe-Support.
Bei den folgenden Szenarien handelt es sich nicht um Anfechtungen:
- Nicht eskalierte Anfragen, bei denen ein Kartenaussteller eine Untersuchung einleitet, aber die angefochtene Zahlung nie zurückbucht.
- Bei Betrugsfrühwarnungen (Early Fraud Warnings, EFWs) handelt es sich um Hinweise von Kartennetzwerken zu Zahlungen mit Verdacht auf Betrug. Obwohl EFWs nicht zur Anfechtungsquote gezählt werden, so werden Sie dennoch – unabhängig davon, wie diese schließlich ausgehen – als Betrug angesehen und Visa nimmt sie in die Berechnungen für das VFMP-Beobachtungsprogramm auf.
- Nicht angefochtene Gelder, die über das Anfechtungssystem eines Kartennetzwerks abgewickelt werden. Solche Arten von Bewegungen können im Rahmen des Rapid Dispute Resolution-Programms von Visa erfolgen.
Kalender des Überwachungsprogramms
Die Überwachungsprogramme von Visa und Mastercard verfolgen die Aktivitäten monatlich, während das AusPayNet-Überwachungsprogramm die Aktivitäten vierteljährlich verfolgt.
Visa- und Mastercard-Programme berechnen die monatlichen Raten unterschiedlich. Visa berechnet das Verhältnis der Zahlungsanfechtungen bzw. Betrugsfälle zur Gesamtzahl der Zahlungen im selben Kalendermonat. Mastercard berechnet das Verhältnis der Zahlungsanfechtungen bzw. Betrugsfälle zur Gesamtzahl der Zahlungen im Vormonat. Beide Netzwerke ordnen dem Monat einen Zahlungsanfechtungs- oder Betrugsbericht, in dem sich der Vorfall ereignet hat, unabhängig davon, wann die ursprüngliche Zahlung erfolgt ist.
Die Überwachungsprogramme von Visa und Mastercard verwenden spezielle Bezeichnungen für ihre monatlichen Ratenberechnungen:
Ein „Datenmonat“ ist der Monat, in dem ein Netzwerk einen Anfechtungs- bzw. Betrugsbericht erhält. Mastercard bezieht sich auf zwei verschiedene Datenmonate: einen für Zahlungsanfechtungen und einen für Verkäufe.
Ein „Berichtsmonat“ oder „Identifizierungsmonat“ ist der Monat, in dem ein Programm ein Unternehmen hinsichtlich der Überschreitung der geltenden Grenzwerte identifiziert. Gewöhnlich ist dies der Monat, der auf den Monat folgt, der die aufschlussreichen Daten enthält.
Schätzen Sie die Zahl Ihrer Zahlungsanfechtungen und Betrugsfälle
Mit den Tools Stripe Sigma und Data Pipeline können Sie Ihre geschätzte Zahl für Zahlungsanfechtungen und Betrugsfälle für ein bestimmtes Beobachtungsprogramm nachverfolgen. Unser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie mit diesen Tools ein auf Sie abgestimmtes Betrugsmanagement umsetzen.
Wenn Sie keines dieser Produkte nutzen, können Sie Ihre Anfechtungsquote auch manuell schätzen. Exportieren Sie dazu Ihre Visa- oder Mastercard-Anfechtungen in Ihrem Dashboard auf der Registerkarte Zahlungen und vergleichen Sie diese anhand der Formel eines Programms mit Ihren eigenen Zahlungen. Netzwerke zählen Zahlungen nach ihrem Erfassungsdatum und angefochtene Zahlungen nach ihrem Erstellungsdatum. Bei Konten außerhalb der USA werden Zahlungen und Anfechtungen für einen vollen Kalendermonat gezählt. Bei US-Konten kann es hingegen zu Verzögerungen kommen hinsichtlich des Eingangs einer Anfechtung von unserem Finanzpartner und der Meldung an das Kartennetzwerk. Um diese Verzögerung zu berücksichtigen, zählen Sie die Zahlungen für einen Kalendermonat und die Anfechtungen jeweils vom 5. eines Monats bis zum 5. des Folgemonats.
Sie können EFWs auch über die Early Fraud Warnings API verfolgen. Wenn bei uns eine Betrugsmeldung für eine Zahlung eingeht, die nicht bereits angefochten oder rückerstattet wurde, senden wir eine Benachrichtigung an die primäre E-Mail-Adresse Ihres Kontos.
Überwachungsprogramme von Visa
Das Betrugsüberwachungsprogramm von Visa (Visa Fraud Monitoring Program) (VFMP) und das Anfechtungsüberwachungsprogramm von Visa (Visa Dispute Monitoring Program) (VDMP) gelten für Unternehmen in allen von uns unterstützten Ländern. Die Programme VFMP 3DS (für 3D Secure-Transaktionen) und VFMP Digital Goods (für Händler, die digitale Waren verkaufen) sind zusätzliche Programme zur Betrugsbekämpfung, die von Visa durchgesetzt werden. Wie VFMP und VDMP ist auch VFMP Digital Goods ein globales Programm, während VFMP 3DS nur für Unternehmen mit Sitz in den USA gilt.
Zu Beginn jedes Monats überprüft Visa die Aktivität Ihres Vormonats, um festzustellen, ob Sie einen der vorgegebenen Grenzwerte überschritten haben. Ist dies der Fall, so setzt sich Stripe mit Ihnen in Kontakt. Wenn Visa Sie für ein Programm identifiziert, löst dies einen 12-Monats-Zeitplan aus. Wenn Sie das Programm nicht vor Ablauf dieser Frist verlassen, können Sie möglicherweise keine Visa-Zahlungen mehr akzeptieren.
Für Nutzer/innen in den USA, Europa, Kanada, Australien und Brasilien werden sowohl inländische als auch grenzüberschreitende Aktivitäten auf die monatlichen Summen angerechnet. Für Nutzer/innen außerhalb dieser Regionen werden nur grenzüberschreitende Aktivitäten gezählt.
Visa identifiziert ein Konto anhand der statischen Komponente seiner Zahlungsbeschreibung in der Abrechnung und seiner Händlerbank (Acquirer), die in der Regel von Land zu Land variiert. Aus diesem Grund behandelt Visa die EU wie ein einziges Land. Nehmen wir zum Beispiel ein Konto, das eine Zahlungsbeschreibung in Kanada nutzt und eine zweite in Kanada und den USA. Wenn die individuellen Anfechtungsraten für alle drei Kombinationen den Grenzwert eines Programms überschreiten, kann ein Visa-Programm dieses Konto dreimal identifizieren – einmal für jede Beschreibung in jedem Land. Für ein Konto, das beispielsweise die gleiche Zahlungsbeschreibung in Irland, Frankreich und Deutschland verwendet, kann dieses Konto im Rahmen eines Visa-Programms nur einmal identifiziert werden, da Visa das Volumen in der gesamten EU zusammenfasst.
Wenn Sie mehrere Zahlungsbeschreibungen in der Abrechnung verwenden und möchten, dass Visa alle Anfechtungs- und Betrugsraten zusammenfasst, so geben Sie jeder Beschreibung das gleiche statische Präfix. Wenn Sie Ihre Beschreibungen so ändern, dass zusammengehörende Präfixe verwendet werden, kontaktieren Sie bitte Stripe. Wir setzen uns dann mit Visa in Verbindung und fordern die Zusammenfassung Ihrer Transaktionen an. Nehmen Sie die Änderung am Monatsende vor, damit sie sich nicht auf die Gebührenberechnungen für diesen Monat auswirkt.
Frühwarnbenachrichtigungen
Visa verwendet ein Frühwarnsystem, das Nutzer/innen über Stripe warnt, wenn sie Gefahr laufen, in ein Überwachungsprogramm aufgenommen zu werden. Nutzer/innen, die unter dem Grenzwert für frühzeitige Warnungen liegen, werden nicht sofort in das Programm aufgenommen. Sie erhalten stattdessen die Möglichkeit, die Betrugsraten ihres Kontos zu senken und so einer Programmaufnahme zu entgehen.
Wenn Sie eine frühzeitige Warnung von Visa erhalten, sollten Sie Ihre Betrugsrate senken. Steigt Ihre Rate weiter, so werden Sie von Visa in ein Überwachungsprogramm aufgenommen.
Notiz
Sie erhalten möglicherweise keine frühzeitigen Warnungen für Konten, die den Standardgrenzwert oder übermäßigen Grenzwert eines Programms unmittelbar nach dem Erreichen des Grenzwerts für frühzeitige Warnungen erreichen.
Sanierung
Visa nimmt Sie aus einem Programm, wenn die Zahl Ihrer Zahlungsanfechtungen oder Betrugsfälle in drei aufeinanderfolgenden Monaten unter den Standard-Grenzwert fällt, auch wenn Sie sich in der übermäßigen Stufe befinden. Wenn Sie sich in der übermäßigen Stufe befinden, müssen Sie so lange Geldstrafen mit der übermäßigen Rate bezahlen, bis Sie das Programm vollständig verlassen. Auch wenn Sie unter den übermäßigen Grenzwert fallen, senkt dies Ihre Geldstrafen nicht auf die Beträge der Standardstufe.
Notiz
Wenn Sie den Grenzwert unterschreiten, wird Ihr Zeitplan nicht zurückgesetzt. Wenn Sie 1 oder 2 Monate lang unter dem Grenzwert bleiben und diesen dann erneut überschreiten, wird Ihr ursprünglicher Zeitplan fortgesetzt. Beispiel: Es vergehen 10 Monate, ohne dass Sie das Programm verlassen. In keinem Monat, in dem Sie den Grenzwert überschreiten, können Sie das Programm vorzeitig verlassen.
Es ist wichtig, das Ausmaß Ihrer angefochtenen Zahlungen und Betrugsfälle genau zu überwachen. So zählt Visa beispielsweise Zahlungsanfechtungen unabhängig davon, ob die Anfechtung aufgrund einer Erstattung oder Haftungsverlagerung ausgeblendet wurde, und unabhängig davon, ob die Anfechtung zu Ihren Gunsten entschieden wurde.
Im Rahmen des Sanierungsverfahrens müssen Sie Stripe gegebenenfalls über die von Ihnen ergriffenen Maßnahmen sowie einen Zeitplan bezüglich deren Umsetzung informieren.
VDMP: Anfechtungsüberwachungsprogramm von Visa
VDMP gilt für Nutzer/innen mit einem ungewöhnlich hohen Anteil angefochtener Zahlungen auf ihrem Konto. Nutzer/innen werden in dieses Programm aufgenommen, wenn sie die monatlichen Grenzwerte für die beiden folgenden Kriterien erfüllen oder überschreiten:
- Die Gesamtanzahl der angefochtenen Zahlungen (Anzahl der Zahlungsanfechtungen)
- Das Verhältnis der angefochtenen Zahlungen zu allen erfassten Zahlungen (Anfechtungsquote)
Eine Zahlungsanfechtung wird zu dem Monat gezählt, in dem sie eingereicht wurde, nicht zu dem Monat, in dem die Zahlung erstmals erfasst wurde. Beispiel: Die Berechnungen für Februar enthalten Zahlungen, die im Februar erfasst wurden und Anfechtungen für Zahlungen, die im Februar eingereicht, aber bereits im Januar erfasst wurden. Bei den Februar-Berechnungen werden keine im Januar erfassten Zahlungen berücksichtigt.
VFMP: Betrugsüberwachungsprogramm von Visa
Das VFMP gilt für Nutzer/innen mit einem übermäßigen Ausmaß an Betrug. Visa berechnet dies anhand von frühzeitigen Betrugswarnungen (Early Fraud Warning, EFW), die aus der TC40-Berichterstattung stammen. Nutzer/innen werden in dieses Programm aufgenommen, wenn sie die monatlichen Grenzwerte für die beiden folgenden Kriterien erfüllen oder überschreiten:
- Das gesamte USD-Volumen der EFWs (Betrugsvolumen)
- Das Verhältnis des USD-Volumens der EFWs zum USD-Volumen aller erfassten Zahlungen (Betrugsquote)
Ein EFW wird zu dem Monat gezählt, in dem der TC40 gemeldet wurde, nicht zu dem Monat, in dem die gemeldete Zahlung erfasst wurde. Beispiel: Die Berechnungen für Februar enthalten Zahlungen, die im Februar erfasst wurden, und EFWs für potenziell betrügerische Zahlungen, die im Februar gemeldet, aber bereits im Januar erfasst wurden. Bei den Februar-Berechnungen werden keine im Januar erfassten Zahlungen berücksichtigt.
VFMP: Betrugsüberwachungsprogramm von Visa für 3D-Secure-Zahlungen (nur in den USA)
VFMP-3DS gilt nur für in den USA ansässige Nutzer/innen mit in den benutzerdefinierten US-Konten und einem übermäßigen Ausmaß an Betrug bei inländischen Visa 3D-Secure-authentifizierten (3DS) Transaktionen mit in den USA ausgestellten Karten.
Notiz
Standardmäßig ermöglicht Stripe die Annahme aller 3DS-authentifizierten Zahlungen. Sie können Ihre Regeln aber auch anpassen und 3DS-Zahlungen blockieren, die mit einem hohen Risiko markiert wurden. Sie können bei der Annahme auch auf weitere Anzeichen achten, die bei gewöhnlichen Buchungen anfallen, also z. B. die Zahlungsgeschwindigkeit, den Transaktionswert und CVC/AVS-Prüfungen.
Visa berechnet die Betrugsquote anhand von frühzeitigen Betrugswarnungen, die aus der TC40-Berichterstattung stammen. Nutzer/innen werden in dieses Programm aufgenommen, wenn sie die monatlichen Grenzwerte für die beiden folgenden Kriterien erfüllen oder überschreiten:
- Das gesamte USD-Volumen von EFWs für 3DS-authentifizierte Zahlungen per Visa (Betrugsvolumen)
- Das Verhältnis des USD-Volumens der EFWs für 3DS-authentifizierte Zahlungen mit Visa zum USD-Volumen aller erfassten 3DS-authentifizierten Zahlungen mit Visa (Betrugsquote)
Ein EFW wird zu dem Monat gezählt, in dem der TC40 gemeldet wurde, nicht zu dem Monat, in dem die gemeldete Zahlung erfasst wurde. Beispiel: Die Berechnungen für Februar enthalten mit 3DS-authentifizierte Zahlungen, die im Februar erfasst wurden, und EFWs für potenziell betrügerische Zahlungen, die im Februar für die mit 3DS-authentifizierten Zahlungen gemeldet, aber bereits im Januar erfasst wurden. Bei den Februar-Berechnungen werden keine im Januar erfassten Zahlungen berücksichtigt.
VFMP: Betrugsüberwachungsprogramm von Visa (Händler für digitale Waren)
Das VFMP für Händler digitaler Waren gilt für Händler mit geringen Ticketpreisen und digitalen Waren, deren Konten übermäßigen Betrug aufweisen. Visa berechnet die Betrugsstufe anhand von frühzeitigen Betrugswarnungen (Early Fraud Warnings, EFW), die aus ihren TC40-Berichten stammen. Das VFMP für Händler digitaler Waren gilt für Unternehmen mit den folgenden MCCs:
- 5735 – Plattenläden
- 5815 – Digitale Güter – Bücher, Filme, Digitale Kunst/Bilder, Musik
- 5816 – Digitale Güter – Spiele
- 5817 – Digitale Güter – Anwendungen (ausgenommen Spiele)
- 5818 – Digitale Güter – Großhändler für digitale Waren
Nutzer/innen werden in dieses Programm aufgenommen, wenn sie die monatlichen Grenzwerte für alle folgenden Kriterien erfüllen oder überschreiten:
- Das gesamte USD-Volumen von EFWs für relevante Zahlungen (Betrugsvolumen)
- Die Gesamtzahl der EFWs für relevante Zahlungen (Betrugsanzahl)
- Das Verhältnis des USD-Volumens der EFWs für relevante Zahlungen zum USD-Volumen aller erfassten relevanten Zahlungen (Betrugsquote)
Ein EFW wird zu dem Monat gezählt, in dem der TC40 gemeldet wurde, nicht zu dem Monat, in dem die gemeldete Zahlung erfasst wurde. Beispiel: Die Berechnungen für Februar enthalten relevante Zahlungen, die im Februar erfasst wurden, und EFWs für potenziell betrügerische Zahlungen, die im Februar für die relevanten Zahlungen gemeldet, aber bereits im Januar erfasst wurden. Bei den Februar-Berechnungen werden keine im Januar erfassten Zahlungen berücksichtigt.
Überwachungsprogramme von Mastercard
Das Excessive Chargeback Program (ECP) von Mastercard setzt sich aus zwei Ebenen zusammen: Excessive Chargeback Merchant (ECM) und High Excessive Chargeback Merchant (HECM) Es gilt für Nutzer/innen in allen von uns unterstützten Ländern. Das Excessive Fraud Merchant (EFM) Compliance Program ist ein separates Programm, das für Nutzer/innen in allen unterstützten Ländern außer Deutschland, Indien und der Schweiz gilt.
Wenn Ihr Konto die Grenzwerte des Programms überschreitet, nimmt Mastercard Sie in das Programm auf und Sie werden von Stripe darüber benachrichtigt. Wenn Sie sowohl die Grenzwerte des EFM, als auch des ECP überschreiten, werden Sie ins EFM, jedoch nicht ins ECP aufgenommen. Mastercard verfolgt jedoch beide Grenzwerte. Sie überschreiten beispielsweise die EFM- und ECP-Grenzwerte im März und April, die ECP-Grenzwerte jedoch nur im Mai. Im April werden Sie in Monat 2 des EFM aufgenommen und müssen eine entsprechende Geldstrafe zahlen. Im Mai werden Sie in Monat 3 des ECP aufgenommen, obwohl die Identifizierungen durch das EFM in den vorherigen Monaten Vorrang hatten.
Sanierung
Mastercard nimmt Sie aus einem Programm, wenn Ihre Rückbuchungen in drei aufeinanderfolgenden Monaten unter dem Grenzwert des Programms lagen. Wenn Sie im HECM sind und Ihre Rückbuchungen unter den HECM-Grenzwert fallen, aber weiterhin über dem ECM-Grenzwert liegen, wechseln Sie in das ECM-Programm.
Es ist wichtig, das Ausmaß Ihrer Rückbuchungen und Betrugsfälle genau zu überwachen. So zählt Mastercard beispielsweise Rückbuchungen unabhängig davon, ob diese aufgrund einer Erstattung oder Haftungsverlagerung ausgeblendet wurden, und unabhängig vom Endstatus der Rückbuchung.
Im Rahmen des Sanierungsverfahrens müssen Sie Stripe gegebenenfalls über die von Ihnen ergriffenen Maßnahmen sowie einen Zeitplan bezüglich deren Umsetzung informieren.
ECP: Mastercard Excessive Chargeback Program (Programm zur Überwachung übermäßiger Rückbuchungen)
Nutzer/innen werden ins ECP aufgenommen, wenn sie die monatlichen Grenzwerte für die beiden folgenden Kriterien erfüllen oder überschreiten:
- Die Gesamtanzahl der Zahlungsrückbuchungen (Anzahl der Rückbuchungen)
- Das Verhältnis der Anzahl der Rückbuchungen für den aktuellen Monat zur Gesamtzahl der erfassten Zahlungen aus dem Vormonat (Rückbuchungsquote)
Eine Zahlungsrückbuchung wird zu dem Monat gezählt, in dem sie erhoben wurde, nicht zu dem Monat, in dem die Zahlung erstmals erfasst wurde. Berechnungen für Februar berücksichtigen beispielsweise Zahlungen, die im Januar erfasst wurden und Rückbuchungen, die im Februar eingeleitet wurden, einschließlich Rückbuchungen für Zahlungen, die im Februar erfasst wurden.
ECP: Mastercard Excessive Chargeback Merchant (Händler mit übermäßig vielen Rückbuchungen)
Anzahl der Anfechtungen | Rückbuchungsquote | Geldstrafen |
---|---|---|
100 bis 299 | 1,5 bis 2,99 % | Geldstrafen werden ab dem zweiten Monat verhängt und werden in den Folgemonaten zu höheren Sätzen fortgesetzt. Weitere Informationen finden Sie in der Zeitleiste. |
Anzahl der Monate über den ECM-Grenzwerten | Geldstrafe | Recovery Assessment für Kartenaussteller |
---|---|---|
1 | 0 USD | Nein |
2 | 1.000 USD | Nein |
3 | 2.000 USD | Nein |
4 bis 6 | 5.000 USD | Ja |
7 bis 11 | 25.000 USD | Ja |
12 bis 18 | 50.000 USD | Ja |
Mehr als 19 | 100.000 USD | Ja |
Aufgrund der Umsatzsicherungseinschätzung für Kartenaussteller wird ab 300 Rückbuchungen für jede davon eine zusätzliche Gebühr von 5 USD erhoben. Beispiel: Einem Händler, der im vierten Monat im ECM mit 400 angefochtenen Zahlungen identifiziert wurde, wird eine Geldstrafe von 5.500 USD (5.000 USD + (400-300) x 5 USD) auferlegt.
HECM: Mastercard High Excessive Chargeback Merchant (Händler mit übermäßig vielen Rückbuchungen)
Anzahl der Anfechtungen | Rückbuchungsquote | Geldstrafen |
---|---|---|
Über 300 | 3 % | Geldstrafen werden ab dem zweiten Monat verhängt und werden in den Folgemonaten zu höheren Sätzen fortgesetzt. Weitere Informationen finden Sie in der Zeitleiste. |
Anzahl der Monate über den ECM-Grenzwerten | Geldstrafe | Recovery Assessment für Kartenaussteller |
---|---|---|
1 | 0 USD | Nein |
2 | 1.000 USD | Nein |
3 | 2.000 USD | Nein |
4 bis 6 | 10.000 USD | Ja |
7 bis 11 | 50.000 USD | Ja |
12 bis 18 | 100.000 USD | Ja |
Mehr als 19 | 200.000 USD | Ja |
Mastercard benachrichtigt Händler via Stripe über die Gesamtbeträge der Geldstrafen.
EFM: Mastercard Excessive Fraud Merchant Compliance Program (Compliance-Programm für Händler mit übermäßigem Betrugsvolumen)
Nutzer/innen werden in das EFM aufgenommen, wenn sie die monatlichen Grenzwerte für alle der folgenden Kriterien erfüllen oder überschreiten:
- Anzahl der Onlinezahlungen mit Mastercard
- Das gesamte USD-Volumen für Rückbuchungen wegen Betrugs (Netto-Betrugsvolumen) mit den Anfechtungscodes 4837 oder 4863
- Das Verhältnis der Anzahl der betrügerischen Rückbuchungen im aktuellen Monat zur Anzahl der E-Commerce-Transaktionen im Vormonat (Rückbuchungsquote bei Betrug)
- Der Prozentsatz der Mastercard-Zahlungen, die 3D Secure (3DS) verwenden
Die Rückbuchungsquote aufgrund betrügerischer Zahlungen wird auf ähnliche Weise berechnet wie die Rückbuchungsquote des ECM. Sie berücksichtigt allerdings nur betrügerische Rückbuchungen.
Das EFM gilt für Nutzer/innen, die alle folgenden Konditionen erfüllen:
- Mindestens 1.000 Onlinezahlungen mit Mastercard
- Das Netto-Betrugsvolumen liegt über 50.000 USD (15.000 USD für Australien)
- Die Rückbuchungsquote aufgrund betrügerischer Zahlungen liegt bei über 0,50 % (0,20 % für Australien)
- Die Gesamtzahl der 3DS Mastercard-Zahlungen ist kleiner als oder gleich:
- 10 % der Gesamtzahl der Mastercard-Zahlungen (nicht regulierte Länder)
- 50% der gesamten Mastercard-Zahlungen (regulierte Länder)
Anzahl der Monate über den ECM-Grenzwerten | Geldstrafe |
---|---|
1 | 0 USD |
2 | 500 USD |
3 | 1.000 USD |
4 bis 6 | 5.000 USD |
7 bis 11 | 25.000 USD |
12 bis 18 | 50.000 USD |
Mehr als 19 | 100.000 USD |
Sie können einmal bei Mastercard beantragen, dass eine festgelegte Geldstrafe während eines offenen Falles ausgesetzt wird. Dies sollten Sie jedoch nur tun, wenn Sie sicher sind, dass Sie in den nächsten 3 Monaten unter den Grenzwerten bleiben und das Programm verlassen werden. Wenn Sie eine Aussetzung der Geldstrafen beantragen und in den nächsten 2 Monaten innerhalb der Limits liegen, dann aber diese im Folgemonat überschreiten, so werden die Geldstrafen fortgesetzt, bis Sie das Programm verlassen.
AusPayNet-Überwachungsprogramme
Das Betrugsüberwachungsprogramm von AusPayNet (APN) für Card-Not-Present-Transaktionen (CNP) soll betrügerische CNP-Zahlungen innerhalb der australischen Zahlungsdienstleisterbranche vorbeugen (das Programm ist nur für Nutzer/innen und Karteninhaber/innen in Australien verfügbar). Wenn die Betrugsraten von Nutzerinnen/Nutzern in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen bestimmte Schwellenwerte überschreiten, behält sich AusPayNet die Option vor, für alle Transaktionen eine starke Kundenauthentifizierung (SCA) anzufordern. Stripe benachrichtigt Sie, wenn Ihr Konto die Grenzwerte des Programms für das vorangegangene Quartal überschreitet.
Betrugsüberwachungsprogramm: Betrugsüberwachungsprogramm von AusNetPay
Nutzer/innen, die die beiden folgenden Kriterien erfüllen oder diese überschreiten, werden ins Betrugsüberwachungsprogramm aufgenommen:
- Betrugsrückbuchungsbetrag: Der Gesamtwert (in AUD) der in diesem Quartal empfangenen betrügerischen Rückbuchungen liegt über 50.000 AUD.
- Betrugsquote im Verhältnis zu den Verkäufen: Das Verhältnis zwischen dem Betrag der Rückbuchungen aufgrund von Betrugsversuchen und dem Umsatz ist im jeweiligen Quartal größer oder gleich 0,20 %
Notiz
AusPayNet schließt Card-Present-Transaktionen und per 3DS authentifizierte Transaktionen von den Berechnungen dieser Schwellenwerte aus.
Anzahl der Quartale über den Grenzwerten des Betrugsüberwachungsprogramms | Sanierungsmaßnahmen |
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1 | Sie müssen Betrugskontrollen implementieren, um die Anzahl betrügerischer Rückbuchungen zu senken. Wir empfehlen, die starke Kundenauthentifizierung (SCA) für eine Teilmenge der Card-Not-Present-Transaktionen durchzuführen, die Sie als Transaktionen mit hohem Risiko einstufen. |
2 | Sie müssen mindestens eine der folgenden Aktionen ausführen:
|
3 | Sie müssen alle Card-Not-Present-Transaktionen zur SCA-Verifizierung an die Karteninhaberbank weitergeben. Andernfalls kann es zum Offboarding kommen. |
4+ | Es besteht das Risiko, dass für Sie ein Offboarding durchgeführt wird. |
Wenn Ihre Card-Not-Present-Transaktionen in einem Quartal unter den Schwellenwert für das Betrugsüberwachunsprogramm fallen, befreit AusPayNet Sie von den Verpflichtungen des Betrugsüberwachunsprogramms und der starken Kundenauthentifizierung.
SCA: Starke Kundenauthentifizierung
Die starke Kundenauthentifizierung (SCA) ist eine Authentifizierungsmethode, bei der Sie die Identität der Karteninhaberin/des Karteninhabers anhand von mindestens zwei der folgenden Faktoren verifizieren:
- Wissen: Etwas, das nur die Karteninhaberin/der Karteninhaber kennt, z. B. ein Passwort
- Besitz: Etwas, das nur die Karteninhaberin/der Karteninhaber besitzt, z. B. ein Mobiltelefon
- Biometrie: etwas, das die Karteninhaberin/der Karteninhaber ist, z. B. Fingerabdruck oder Gesichtserkennung
Ausnahmen von der starken Kundenauthentifizierung (SCA)
AusNetPay hat die folgenden Arten von Transaktionen von der starken Kundenauthentifizierung (SCA) ausgenommen:
- Wiederkehrende Transaktionen: Mehrere wiederholte Transaktionen bei denen die starke Kundenauthentifizierung (SCA) auf die erste Zahlung aller wiederkehrenden Transaktionen angewendet wird
- Vertrauenswürdige Kundentransaktionen: Transaktionen, bei denen Sie die Karteninhaberin/den Karteninhaber in der Vergangenheit bereits identifiziert/authentifiziert haben und dieselbe hinterlegte Karte korrekt verifiziert wird
- Wallet-Transaktionen: Transaktionen per Digital oder Mobile Wallet, bei denen die Identität der Karteninhaberin/des Karteninhabers verifiziert wurde. Jede zukünftige Transaktion wird seitens Karteninhaber/in per biometrischen Daten oder Passwort autorisiert
Tipps zur Vermeidung von Betrug und Zahlungsanfechtungen
Befolgen Sie diese Richtlinien und vermeiden, in Überwachungsprogramme von Kartennetzwerken aufgenommen zu werden.
Erkennbaren Betrug verhindern
Möglicherweise eignet sich für Sie die Verwendung einer separaten Autorisierung und Erfassung in Kombination mit Überprüfungsregeln. Kartenaussteller sind verpflichtet dazu, möglichen Betrug für erfasste Zahlungen zu melden, auch wenn der Betrag zurückerstattet wird. Im Rahmen der Zahlungsautorisierung müssen sie jedoch nicht verpflichtend eine Meldung vornehmen. Wenn Sie eine betrügerische oder verdächtige Zahlungsautorisierung identifizieren und stornieren, bevor diese erfasst wird, wird sie nicht gemeldet.
Zahlungsanfechtungen bei gekündigten Abonnements vermeiden
- Bieten Sie eine schnelle und einfache Kündigungsmethode. Eine In-App-Kündigungsschaltfläche ist oft die beste Lösung, da Karteninhaber/innen nicht abwarten oder ihre Rückerstattung bestätigen müssen.
- Stellen Sie Ihre Rechnungsmodalitäten von vorneherein klar, bevor Sie die Daten von Karteninhaberinnen und Karteninhabern erfassen.
- Fordern Sie Karteninhaber/innen dazu auf, eine Schaltfläche anzuklicken, über die sie ihre Zustimmung zu den Rechnungsstellungsbedingungen bestätigen.
- Wenn Sie kostenlose oder vergünstigte Testzeiträume anbieten, versenden Sie Erinnerungen vor deren Ablauf, sodass Karteninhaber/innen die Gelegenheit zur Kündigung haben.
- Implementieren Sie eine flexible Rückerstattungs- und Rückgaberichtlinie. Kündigen Nutzer/innen etwa am Tag nach der Rechnungsstellung, bieten Sie eine vollständige oder anteilmäßige Rückerstattung an.
- Versenden Sie Erinnerungen zur Rechnungsstellung, insbesondere bei jährlichen Abonnements. Gewöhnlich 7 Tage vor der jährlichen Erneuerung und 2 bis 3 Tage bei monatlicher Erneuerung.
- Drittanbieterlösungen wie Ethoca und Verifi. Diese Unternehmen arbeiten mit bestimmten Kartenausstellern zusammen und generieren eine Warnung, wenn eine Rückbuchung bevorsteht, sodass Nutzer/innen eine Rückerstattung tätigen können.
Zahlungsanfechtungen für nicht erhaltene Produkte vermeiden
- Stellen Sie vor dem Bezahlvorgang Ihre Lieferzeiten klar und deutlich dar.
- Kommunizieren Sie mögliche Lieferverzögerungen klar und schnell mit Ihren Kundinnen und Kunden und geben Sie Karteninhaberinnen und Karteninhabern die Möglichkeit, eine Rückerstattung in Anspruch zu nehmen, falls sie nicht warten möchten.
- Versenden Sie Artikel schnell und stellen Sie Karteninhaberinnen und Karteninhabern eine Sendungsnummer zur Verfügung, sobald Sie den Artikel verschickt haben.
- Verlangen Sie bei höherwertigen Waren eine Unterschrift bei Auslieferung, um fehlenden Paketen oder möglichem freundlichen Betrug vorzubeugen.
- Sorgen Sie für eine ausreichend Bestand Ihrer Artikel und geben Sie an, ob diese nachbestellt wurden oder entfernen Sie sie von Ihrer Website.
Zahlungsanfechtungen für nicht akzeptable Produkte vermeiden
- Setzen Sie ein flexibles Rückerstattungsverfahren ein und gewähren Sie diese angemessen.
- Beschreiben Sie detailliert die zum Verkauf stehenden Artikel und stellen Sie, insofern dies möglich ist, deutliche Bilder davon zur Verfügung.
- Überprüfen Sie die Gründe, falls für bestimmte Produkte höhere Anfechtungsquoten auftreten. Möglicherweise sind diese Artikel defekt.
- Stellen Sie den vollen Preis einschließlich etwaiger Steuern für Ihre Artikel klar dar und sorgen Sie dafür, dass Karteninhaber/innen diese sehen können, bevor Sie deren Zahlungsdaten akzeptieren.
Friendly-Fraud-Zahlungsanfechtungen verhindern
Eine Friendly-Fraud-Zahlungsanfechtung liegt vor, wenn ein Kunde/eine Kundin eine legitime Abbuchung anficht, die er/sie für betrügerisch hält. Der beste Weg, solche Zahlungsanfechtungen zu vermeiden, besteht darin, bei der Erfassung einer Zahlung so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Geben Sie beispielsweise die Abrechnungsbedingungen und Versandzeiten klar an, verlangen Sie, dass der/die Karteninhaber/in den Nutzungsbedingungen zustimmt, versenden Sie nur an verifizierte Adressen oder verlangen Sie eine Unterschrift bei der Lieferung.
Andere Arten von Anfechtungen verhindern
Seltenere Anfechtungen, wie general
oder duplicate
, können auf nicht erkannte Zahlungsbeschreibungen in der Abrechnung oder eine verwirrende Rechnungsstellung hinweisen. Anfechtungen dieser Art machen jedoch meist nur einen kleinen Prozentsatz aller Anfechtungen aus. Sollte eine dieser Anfechtungen bei Ihnen häufiger vorkommen, so könnte dies auf ein grundlegenderes Problem hindeuten. Hinter einer hohen Anzahl an Anfechtungen des Typs general
könnten z. B. schlecht gestaltete Zahlungsbelege stecken, bei denen sich Kundinnen und Kunden nicht sicher sind, wie viel ihnen tatsächlich berechnet wurde.